Passt schwarz wirklich jeder Frau?

Viele Frauen greifen oft zum schwarzen Kleid, weil es als elegant und zeitlos gilt. Viele Frauen wählen die Farbe schwarz, weil sie mit allem kombinierbar ist, schlank macht und ja – einfach universell ist.

Aber schwarz hat auch eigene Regeln und wenn man sie beachtet, dann zeigt sich diese Farbe von ihrer besten Seite.  Schwarz kann unterschiedliche Emotionen und Assoziationen wecken,  schwarz kann ruhig oder dynamisch sein.  Schwarz kann aber auch langweilig oder depressiv wirken. Und  schwarz steht letztendlich nicht allen, wie man gewöhnlich so denkt.

Also,  schwarz  ist eine sehr interessante Farbe und sollte daher einer genaueren Betrachtung unterzogen werden, was im Rahmen dieses Blogbeitrags gemacht wird.

Fangen wir mit einem kleinen Exkurs in die Modegeschichte an. 

Ursprung des schwarzen Kleides

Das berühmte  schwarze  Kleid wurde, wie dies natürlich weitbekannt ist, von Coco Chanel im Jahr 1926 entworfen.

Nach einer Legende wollte sie mit dem schwarzen Kleid eine dezente Möglichkeit schaffen, über ihren Geliebten zu trauern, der bei einem Autoumfall ums Leben kam. Weil er verheiratet war, konnte sie nicht öffentlich trauen. Eine andere Legende besagt, dass sie endlich die Tradition der bunten, prächtigen und oft geschmacklosen Elemente der weiblichen Garderobe dieser Zeit brechen und beenden wollte, und die Frauen stattdessen in schlichter Eleganz zu inszenieren.

 

Das  schwarze  Kleid hat damals fast einen Skandal ausgelöst, weil schwarz bis dahin nur ein Symbol für Trauer war, Coco Chanel wollte diese Kleider allerdings für den Alltag etablieren. Der Schnitt war sehr dezent, ohne Schnickschnack, was damals dann auch sehr bescheiden ausgesehen hat - ein derartiges Kleid konnte sich daher eigentlich jede Frau, unabhängig von Sozialschicht und Einkommen, leisten. Interessanterweise hat auch die Elite diesen Trend unterstützt: Sie konnte dadurch „Bescheidenheit“ vortäuschen, ohne Eleganz einzubüßen. Zusätzlich konnte man in der Nachkriegszeit dadurch auch Trauer zum Ausdruck bringen.

 

Die Beliebtheit dieses Kleides erreichte nach dem Film „Frühstück bei Tiffany“ im Jahre 1961 mit Audrey Hepburn seinen Höhepunkt. Das von Givenchy entworfene Modell des schwarzen Kleides ist in der Tat legendär geworden.

 

Immer noch gehört das “kleine schwarze“ zur Must-Have Ausstattung einer jeder Frau – elegant, in jedem Schnitt auffindbar und geeignet für offizielle Termine, für Partybesuche, fürs Büro, für ein Date, etc. ... eigentlich für alle möglichen Anlässe.

Das  schwarze Kleid ist genau deswegen beliebt weil es universell ist – es kann die Basis sein für jeden Kleidungsstil und ist mit unterschiedlichsten Accessoires kombinierbar. Dabei ist schwarz (wie übrigens auch Weiß) ziemlich spektakulär und als Basic Farbe mit allen Farben kombinierbar! Andere Farben in sehr dunklen Tönen bieten dagegen nicht so viele Möglichkeiten wie  schwarz.

Passt schwarz wirklich jeder Frau?


Frauen, denen schwarz sehr gut passt

Coco Chanel und Audrey Hepburn haben das schwarze Kleid populär gemacht und beide haben ein dunkles, kontrastreiches Aussehen. Vom Farbtyp her gehören beide zu einem der Winter-Typen und alle Winter-Typen vertragen  schwarz sehr gut, es gehört zu ihrer Farbpalette.

Es gibt auch Frauen mit dunklen und warmen Aussehen, die  schwarz auch wunderbar vertragen - man nennt das dann „italienischer Typ“. Beispiele dafür sind Eva Mendes oder Olivia Palermo.

 

Man hört aber auch oft, dass blonde Haare ein hervorragender Kontrast zu schwarz sind - rein optisch ist dieser Typ aber das  Gegenteil des Wintertypen. Es gibt jedoch Frauen mit blonden Haaren und blauen Augen, die auch ein kontrastreiches Aussehen haben und daher zur Gruppe der Winter-Typen gehören. Beispiele dafür sind Meryl Streep oder Caro Daur.

Gwen Stefani ist auch ein interessantes Beispiel  – Sie hat blondes Haar und dunkle Augen und auch Ihr stehen alle Farben aus ihrer Winter-Typ Farbpalette, inklusive  schwarz. Ihre Natur-Haarfarbe ist aber dunkel und daraus resultiert ein hoher Kontrast in ihrem Aussehen

  • Alle Winter-Typen und „italienische Typen“ können schwarz mit wenigen oder gar keinen Accessoires „vertragen“. 

Frauen mit sehr hellen und warmen Aussehen

 

 

Dieser Frühlings-Typ mit seinem sehr hellen und warmen Aussehen verträgt  schwarz überhaupt nicht  – ein Beispiel dafür ist Nicole Kidman. Dieser Frauentyp sollte eine andere passende dunkle Farbe wählen (z. B. dunkelgrau) und diese dann anstelle von schwarz, in Kombination mit anderen Farben, für ihre Looks verwenden.


  •   Helle Frühlingstypen sollen schwarz vermeiden und durch andere passende dunkle Farben ersetzen.

Frauen, die schwarz ziemlich gut vertragen

 

Alle andere Farbtypen vertragen  schwarz unterschiedlich – einige besser, einige schlechter.

Frauen, die  schwarz ziemlich gut vertragen - aber nicht so gut wie etwa die Wintertypen - können diese Farbe mit Accessoires  ergänzen – durch Accessoires kann das  schwarz "weicher" gemacht werden.

Frauen, denen  schwarz weniger gut steht aber das doch tragen möchten, sollen dann das  schwarze Kleidungsstück „weiter weg“ von Gesicht tragen – mit Hilfe von Schals, Oberteile usw. kann das optisch gelingen. Dadurch wirkt  schwarz dann nicht so stark und das gesamte Aussehen wird weicher. 

 

Es ist oft sinnvoller, Kleider stattdessen in einer zum Farbentyp passenden anderen dunklen Farbe (Dunkelblau, Aubergine, Anthrazite, Flaschengrün usw.) zu tragen –  sie korrespondieren besser mit dem Hautton und zeigen sie von ihrer besten Seite. Allerdings bieten solche Kleider weniger Kombinationsmöglichkeiten als schwarz.

  • Andere Farbtypen sollen entweder mit Accessoire arbeiten oder unterschiedliche Tönungen von schwarz tragen.

Wie trägt man ein schwarzes Kleid am besten?

Bei der Kleiderform muss unbedingt der Figurentyp beachtet werden. Tasche und Schuhe müssen abhängig vom Kleiderstil ausgewählt werden. Man kann auch mit Farben und Material spielen – das schwarze Kleid bietet wirklich den perfekten „Rahmen“ dafür. Wie schwarz wirkt ist aber auch vom Stoff abhängig – glatt wirkt viel intensiver als matt.

Das gesamte Aussehen soll dezent und elegant sein, eine Ausnahme ist wenn  schwarz bei Protest Looks, z.B. im „Rock-Style“ verwendet wird.

Und noch was ganz wichtiges: schwarz macht nicht immer schlank, kann im Gegenteil manchmal auch massiv wirken!

Accessoires

Wenn man Fotos von Coco Chanel anschaut, sieht man auch, dass sie immer Schmuck trägt. Seit 1921 hat sie sehr energisch die Herstellung von Low-Cost-Schmuck aus künstlichen Steinen gefördert.

Sie selbst hat Schmuck geliebt und hat ihn in großen Mengen getragen. Sie wollte an ihrem Beispiel zeigen, dass Frau auch mit künstlichen Steinen sehr gut aussehen kann. Damals war das eine sehr revolutionäre Idee und hat Millionen „normalen“ Frauen die Möglichkeit gegeben, ähnlichen Schmuck wie Frauen aus der Adelsschicht zu tragen. Zusammen mit Schmuck hat Sie sehr elegante und stillvolle Kleidung getragen, wodurch sie ein sehr kontrastreiches und schickes Erscheinungsbild generiert hat. Das  schwarze Kleid liefert den perfekten Rahmen um große, auffällige Schmuckstücke zu tragen und ist in dieser Kombination ein Garant dafür, die Blicke anderer auf sich zu ziehen.

Genau das ist es, was beim Tragen von schwarzen Kleidungsstücken beachtet werden muss! Rein  schwarz steht nicht jeder Frau und macht bei vielen das Gesicht blass und müde. Deswegen,  bei  schwarz unbedingt Accessoires (Ohrringe, Kette, Schal usw.) verwenden! – Sie lassen das gesamte Erscheinungsbild „verspielter“ aussehen, machen das Gesicht lebendiger und „beleuchten“ es. Erst dann kommt die volle Wirkung von schwarzen Kleidern zur Geltung. Schauen Sie sich einfach Coco Chanel in Ihren unterschiedlichen Outfits an!

  • Accessoires müssen nicht unbedingt groß und auffällig sein – es können dezente Ohrringe oder eine Kette seine – sie werden aber ihre Funktion erfüllen – „Beleuchtung“ des Gesichts. Eine ähnliche Wirkung (anstelle von Accessoires) können auch auf dem Kleid vorhandene Pailletten oder Steinapplikationen erfüllen. Solche Kleider sind meistens für den Abend gedacht, für den Alltag können Schals verwendet werden. Das Make-up muss auch passen und notfalls intensiver gewählt werden als sonst.

schwarz in Kombination mit bunten Farben

Schwarz bildet einen guten Rahmen, um ein buntes Kleiderteil mit Muster ein wenig sanfter und alltäglicher zu machen. Z.B. schwarzer Cardigan mit buntem Kleid oder schwarz als Hintergrund für buntes Muster verwenden.

Wenn sie ein unabhängiges und dynamisches Erscheinungsbild kreieren möchten, dann ist schwarz perfekt in Kombination mit reinen, bunten Farben, um Kontrast zu schaffen.  Die optimale Mischung für Ihren Look ist dann:  50:50  (schwarz/bunt).


schwarz in Kombination mit ruhigen Farben

Wenn Sie sich komfortabel und gemütlich fühlen möchten, dann kombinieren Sie einfach  schwarz mit ruhigen Farben. Das ist eine gute Basis für den alltäglichen Stil.

Eine Kombination schwarz-weiß wirkt “offiziell“ und ist daher in erster Linie für das Büro geeignet. Eine schwarz-weiß Kombination mit Mustern, Streifen und Spitzen kann dagegen viele Interessante Looks ergeben.

  •  Schwarz interagiert sehr gut mit anderen Farben!

Kleidung in Rock-Stil

Kleidung in Rock-Stil, obwohl „nur“ schwarz, funktioniert sehr gut dank typischer Rock-Stil Elemente wie Reisverschlüssen, Nieten und Plättchen. Alle diese Elemente spielen eine wichtige Accessoires-Rolle und beleuchten das Gesicht.

Der Stoff ist oft nicht matt und weich schwarz, sondern aggressiv, aus Leder, glatt mit Glanz.

  • Wenn Frau in ihren Look Coolness, ein bisschen Aggressivität und Protest bringen will, kann sie unterschiedliche Kleidungsstücke und Elemente des Rock Style verwenden.

Schwarz und Emotionen

Schwarz erweckt sowie positive Emotionen und Assoziationen – das sind Selbstbewusstsein, Sexualität, Luxus, Eleganz, Energie und Geheimnis, als auch negative wie Depression, übermäßige Verschlossenheit, Entfremdung oder Aggression.

Einige Menschen jedoch übertreiben mit schwarz nur weil die Farbe als zeitlose und elegant angesehen wird. Aber ohne passenden Schwarzton und/oder passende Accessoires kann das gesamte Aussehen einfach langweilig wirken. 

Wenn man überwiegend schwarz bei seinen Outfits tragen will dann es ist interessant und wichtig zu wissen, wie Frau die gewünschten Assoziationen erzielen kann:

  •    Eleganz – Schnitt und Accessoires müssen elegant sein, der Stoff hochwertig.
  •    Sexualität, Luxus – wählen sie hierfür Schnitte, die Ihre Formen betonen, glatte und glänzende Stoffe, Spitze.
  •    Selbstbewusstsein, Energie - verwenden Sie am besten unterschiedliche Stoffe und Texturen, man kann auch mit Schnitten spielen.
  •    Rebell – verwenden Sie dicke und schwere Texturen, mischen und kombinieren sie Stoff mit Leder, Fransen oder Pelz.
  •    Entschlossenheit – minimalistischer Stil mit einfachen Texturen und wenigen oder gar keinen Accessoires. Die Intention dieses Stils     ist es, die Aufmerksamkeit für den Menschen und nicht auf seine Kleidung zu lenken.

Daher ist es wichtig,  alle (schwarzen) Kleidungsstücke im bevorzugten Stil auswählen und gekonnt zu kombinieren, da ansonsten der gesamte Look einfach nur als „schwarzer Mix“ wahrgenommen wird, ohne dass Ihr Stil und die Message dahinter wirklich zum Vorschein kommt.

 

 

Schwarz ist eine sehr interessante und wirklich unverzichtbare Farbe! Es gibt dazu allerding ein paar Regeln zu beachten. Wenn man diese aber kennt, dann macht das Tragen von schwarz wirklich viel Spaß.